Liebe & andere Süßigkeiten

Liebe & andere Süßigkeiten

ELLA WÜNSCHE ÜBER DAS GLÜCK DES ALLTAGS
UND DAS SUCHEN DER WAHREN LIEBE

Dieser Text erschien zuerst im Magazin der »Lieblingsautoren« zur Leipziger Buchmesse 2015.

Liebeschaos und Pralinen: Ella Wünsche schreibt humorvolle Liebesromane – und das ausgesprochen erfolgreich. Ihr Debüt-Roman Das Leben ist (k)ein Brautstrauß war ein Überraschungserfolg im Weihnachtsgeschäft 2013 und kletterte innerhalb weniger Tage aus dem Nichts auf Platz 2 der Amazon kindle-Charts. Mittlerweile sind drei weitere Romane erschienen, die allesamt eBook-Bestseller waren. Beim Hausbesuch verrät die Autorin, die mit ihrer Familie in der Nähe von Heidelberg wohnt, was sie bewegt und wie sie große Liebesgeschichten im Alltag findet.

Ella Wünsche liebt Geschichten. Schon in der Schule beeindruckte sie die Lehrer mit Kurzgeschichten. Später fing sie an, neben ihrer normalen Bürotätigkeit Drehbücher zu schreiben. Doch wie kam sie mit Ende Dreißig plötzlich auf die Idee, einen Roman zu verfassen? »Ich wollte die Geschichte meiner besten Freundin erzählen«, sagt die Autorin. »Sie arbeitete als Kellnerin in einer Halle für ausländische Hochzeiten und hat mir immer die verrücktesten Geschichten erzählt.«

Natürlich geht es in Das Leben ist (k)ein Brautstrauß vor allem um Liebe. »Das stimmt«, sagt Ella Wünsche. »Jede Frau sucht nach der wahren Liebe. Und ich fand den Kontrast gut: Miriam, die Hauptfigur in dem Roman, träumt von der perfekten Hochzeit. Doch stattdessen haut ihr Freund mit den Ersparnissen ab und sie muss glücklichen Bräuten das Essen servieren.«

DIE LIEBE VOR DER HAUSTÜR

Ein wiederkehrendes Motiv in Wünsches Romanen sind Frauen, die noch nicht gefunden haben, was sie im Leben suchen. Die unzufrieden sind im Beruf und von einer anderen Karriere und einer tiefergehenden Erfüllung träumen. Etwa Natalie in Eine (un)mögliche Liebe, die von einem abenteuerlichen Leben als Reiseschriftstellerin träumt, aber als Texterin in einer Heizkörper-Firma versauert. Wie kommt es dazu, dass die Autorin immer wieder solche Themen aufgreift? »Aus eigener Erfahrung«, sagt Ella Wünsche und lacht. »Wahrscheinlich steckt darin ein bisschen was von mir selbst. Außerdem begegnet mir dieses Thema regelmäßig in Gesprächen. Viele Freundinnen und Bekannte fragen sich das: Gibt es noch mehr im Leben?«

Die meisten ihrer Ideen haben einen wahren Kern. Beim Schreiben fügt sie Figuren und Begebenheiten aus dem echten Leben neu zusammen und verdichtet sie, erklärt die Autorin. Im Januar 2014 unternahm sie beispielsweise eine Individualreise durch Kuba. Kaum war sie in dem Karibik-Staat angekommen, wurde ihr klar, dass sie ihre exotischen Erlebnisse für Natalies große Reise, im letzten Drittel des Buches, nutzen würde. »Mich interessieren echte Geschichten, Menschen wie du und ich, die der Liebe begegnen. Ist es nicht wunderbar romantisch, wenn gerade vor der eigenen Haustür etwas Außergewöhnliches passiert? Das ist doch der große Traum: Den Prinzen vor der eigenen Haustür zu treffen.«

 

TRAUMMÄNNER ZUM ANBEISSEN

Wenn sie an einem Roman schreibt, verbringt Ella Wünsche die meiste Zeit auf der Couch – oder bei schönem Wetter auf der Terrasse. Eine bequeme Umgebung ist ihr wichtig, um die Kreativität freizusetzen. Für die Recherchen zum Roman Pralinenliebe musste sie allerdings viel Zeit in der Küche verbringen. Nicht zum Herstellen von Pralinen, sondern zum Testessen. »Die Idee für den Roman Pralinenliebe hatte ich bereits vor einigen Jahren. Nachdem mein Mann mir letztes Jahr zum Valentinstag selbstgemachte Pralinen geschenkt hat, habe ich sie wieder ausgegraben. Er war es dann auch, der mich während des Schreibens unterstützt hat und jeden Abend neue Pralinenkreationen ausprobiert hat.«

Die Küche sah danach jedes Mal aus wie ein Schlachtfeld, aber die Mühe hat sich gelohnt, versichert Ella Wünsche. Das Ergebnis waren sieben besondere Pralinen, die im Roman eine wichtige Rolle spielen und die auch als Rezepte in den Anhang eingeflossen sind. »Was gibt es Romantischeres als gute Schokolade und einen Traummann zum Anbeißen.«

 

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